JETZT BIN ICH EIN KINDERGARTENKIND
Das Phasenmodell der Eingewöhnung
Das Aufnahmegespräch/ die Kindergartenanmeldung
Die Anmeldung in den Kindergarten, oder auch Aufnahmegespräch genannt, ist meist der erste Kontakt zwischen den Eltern und dem Kindergartenpersonal.
In dieser Phase können erste Fragen der Eltern geklärt und wichtige Informationen über das Kind vermittelt werden.
In unserem Kindergarten gibt es darüber hinaus vor Kindergartenbeginn einen Elterninformationsabend. Dabei werden Dinge, wie die weitere Eingewöhnung und alles was das Kind im Kindergarten benötigt, besprochen.
Die Grundphase
Die ersten Tage, die ein Kind den Kindergarten besucht, wird es von einem Elternteil oder einer engen Bezugsperson begleitet. Diese ist präsent, zieht sich aber auch zurück, um dem Kind neue Erfahrungen auch alleine zu ermöglichen.
In der ersten Zeit ist es wichtig, dass ein Kind den Kindergarten regelmäßig, also jeden Tag, besucht, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Erster Trennungsversuch
Hat sich das Kind etwas an die neue Situation gewöhnt und Vertrauen zum Kindergartenpersonal aufgebaut, beginnt die Verabschiedung der Eltern. Die erste Zeit ohne Eltern soll ca. 30 Minuten dauern (z.B. Dauer eines Einkaufes). In dieser Zeit sind die Eltern immer erreichbar, um, wenn nötig, in die Einrichtung kommen zu können.
Wichtig bei der Verabschiedung ist, dass die Eltern den Kindern sagen, dass sie nun gehen. Die Verabschiedung selbst sollte dann möglichst kurz gehalten werden und die Kinder müssen sich darauf verlassen können, dass die Eltern nach Ablauf der ausgemachten Zeit wieder im Kindergarten sind.
Stabilisierungsphase
In den Tagen nach der ersten Trennung beginnt die Stabilisierungsphase. Das heißt die Kinder bleiben von Tag zu Tag länger alleine, also ohne Eltern, in der Einrichtung. Die Eltern sind auch in dieser Zeit immer erreichbar.
Schlussphase
Der Elternteil hält sich nicht mehr lange in der Einrichtung auf, das Kind bewältigt den Kindergartenalltag ohne Eltern.
Von einer gelungenen Eingewöhnung spricht man, wenn sich das Kind in der Regel schnell von den Eltern verabschieden kann und sich vom Kindergartenpersonal trösten lässt.
Die Eingewöhnung ist von Kind zu Kind unterschiedlich und kann unterschiedlich lang dauern. Diese Phasen bieten also nur einen Rahmen, der je nach Kind individuell ausgeweitet werden kann.
Was von den Eltern/ den Erziehungsberechtigten erwartet wird
Auch für die Eltern/ die Erziehungsberechtigten beginnt mit dem Start des Kindergartens eine neue Zeit. Die Eltern/ die Erziehungsberechtigten müssen vertrauen zur Einrichtung entwickeln und ihr Kind in anfangs „fremde“ Hände geben. Sie müssen akzeptieren, dass ihr Kind nun Teil einer größeren Gruppe ist und sich das pädagogische Team gleichermaßen für die Entwicklung aller Kinder einsetzt.
Der Beginn von etwas Neuem bringt auch den Abschied von Vertrautem mit sich. Deshalb sind starke Gefühle in der Eingewöhnung nicht nur bei Kindern zu sehen. Vor allem beim Abschied am Morgen wird dies spürbar.
Fazit: Habt keine Angst vor Abschieden und keine Angst, wenn der Kindergartenbeginn nicht vom ersten Tag an reibungslos funktioniert. Das Kind muss wachsen, sicherer und selbstbewusster – also ein Kindergartenkind werden.
Tipps für Eltern/ Erziehungsberechtigten
- Bilderbücher über den Kindergarten anbieten
- Vertraute Begleitperson (Mama, Papa,…)
- Bei großer Trennungsangst vertrauten Gegenstand von zuhause mitgeben (Kuscheltier, Tuch,…)
- Anfangs kurze Besuchszeiten (ca. 2 Stunden)
- Verabschiedungen sollte nicht in die Länge gezogen werden
- Verabschiedungsrituale geben Sicherheit (z.B. winken,…)
- Rest des Tages ruhig gestalten, um Erlebnisse gut verarbeiten zu können